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Reise zur totalen Sonnenfinsternis
am 11. Juli 2010 in
Französisch Polynesien

 

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Robert Nufer
 
Robert und Susanne Nufer

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Mit dem Frachter ins Paradies - so der Slogan der C.P.T.M. (Compagnie Polynésienne de Transport Maritime) in Papeete auf Tahiti, welche seit mehreren Jahren die zweiwöchige Seereise von Tahiti zum Tuamotu-Archipel und den Marquesas an Bord der legendären Aranui 3 anbietet.

Während die Aranui Waren umschlägt, erkunden die maximal zweihundert Passagiere die Inseln und lassen Südseeträume Wirklichkeit werden. Erst recht, wenn die Reise mit einer totalen Sonnenfinsternis gekrönt wird. Wir waren an Bord...

 

 

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Wir, das waren Erwin, Susi und ich (Robert), die sich mit Barbara, Monika und ihrem Neffen Timo sehr gut verstanden und so zu einer Deutsch-Schweizerischen Familie zusammenwuchsen. Das hat man uns abgenommen - wenn nicht gar auferlegt ...

 

 

Stationen unserer Reise

Während der ganzen Ferien hat Erwin Schlatter (wie immer, danke) jeweils mit seinem GPS die Position gemessen, so dass die Stationen unsere Reise mit GoogleEarth angeschaut werden können. (Dazu muss GoogleEarth auf Ihrem Rechner installiert sein.)

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Klicken, um die Wegpunkte in GoogleEarth anzuzeigen.

 

 

So, 27. Juni 2010 Basel - Papeete

Yvonne bringt uns zum Flughafen. Leider können wir am Air France-Schalter nur bis Paris Charles De Gaulle (CDG) einchecken, denn durchchecken, wie Erwin am Air France-Schalter in Zürich konnte, wäre Mehrarbeit für die Angestellte am Schalter. Immerhin werden wir, im Gegensatz zu Erwin, in Tahiti unser Gepäck vorfinden. Wir überfliegen in der Embraer 170 in Reihe 12 Paris – links ist kurz der Eifelturm zu sehen - und landen nach einer Rechtskurve in CDG – Terminal 2G.

Zu den internationalen Terminals – für uns 2A – gelangen wir mit dem Shuttle, den wir bei 2C verlassen. Dann geht es zu Fuss vorbei an langen Warteschlangen bis zur Halle 2A. Der ganze Flughafen ist eine riesige Baustelle und die Terminals hat wahrscheinlich ein Stararchitekt entworfen – viel zu schmal und unpraktisch zum Abfertigen von grösseren Passagier-Gruppen. Wenn der ganze Flughafen nicht abgerissen und neu konzipiert werden soll, kann die offizielle Eröffnung etwa für das Jahr 2060 geplant werden. In dem Zickzack-Geschlängel wird man, anstatt effizient zu den Schaltern zu gelangen, mit der üblichen paranoiden Fragerei belästigt, ob der Koffer gestern Abend oder heute Morgen gepackt worden sei. CDG ist kein Flughafen, sondern eine Umsteigefabrik. Und auf die Idee, einzelne Passagiere am dauernd leeren Business Class Schalter zu bedienen, kommt hier niemand. Dreimal zeigen wir den Pass, bis wir die Bordkarte in den Händen halten – meiner sah übrigens dreimal gleich aus, aber das habe ich den Kontrolleuren nicht verraten. Dann darf ich noch meine Fotoausrüstung präsentieren, denn alle Teile sollen separat durch den Scanner gefahren werden.

Mit 75 Minuten Verspätung heben wir in Reihe 31 in der A340-300 Moorea von Air Tahiti Nui ab Richtung Los Angeles. Der Grosskreis (die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auf der Erdkugel) führt über Grossbritannien, Grönland und Kanada.

Beim Transitschalter in Los Angeles (LAX) komplettieren die Behörden die biometrischen Daten mit Abdrücken aller zehn Finger und einer Gesichtsfotografie. Leider ist der Transitbereich in Los Angeles fensterlos und einen heutigen Ansprüchen genügenden Duty-Free-Bereich gibt es auch nicht. Immerhin kann ich eine Zahnbürste und etwas Zahnpaste kaufen: Meine erste finanzielle Transaktion auf amerikanischem Boden!

Um 17:00 starten wir Richtung Tahiti, wobei Susi und ich eine ganze Viererreihe für uns haben, und auch Erwin sich auf zwei Plätzen breit machen kann. Etwa als wir den Äquator überqueren, wird Susi schlecht.

Es ist später Abend, als wir in Tahiti-Faaa landen. Erwin wird über Lautsprecher ausgerufen, denn sein Koffer ist in Paris liegen geblieben – wahrscheinlich eine Kombination aus Barcode und Arbeitseinstellung bei den Air France-Angestellten. Aber man wird ihn morgen mit dem gleichen Flug bringen ...

„Ia orana“ werden wir in der Ankunftshalle willkommen geheissen und bekommen alle eine Tiare-Kette umgehängt. Per Privattransport von Tahiti Nui Travel werden wir zum nahe gelegenen Hotel Sofitel Maeva Beach Resort gebracht. Wir sind sehr müde nach den langen Flügen, aber ich lade mich doch gerne auf Erwins Balkon ein, wo wir bei Knabbereien und Süssgetränk ein wenig in Erinnerungen aus unseren gemeinsamen Finsternisreisen schwelgen können. Mit Erwin hatte ich schon die Finsternis am 29. März 2006 in Libyen gesehen und am 1. August 2008 war er mit Susi und mir in der Mongolei dabei.

 

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Der Grosskreis von Paris nach Los Angeles führt (erstaunlicherweise) über Grönland.

 

 

 

Mo, 28. Juni 2010 Papeete

Um 07:30 Uhr frühstücken wir gemütlich im Gartenrestaurant des Sofitel Wir sitzen im Freien unter einem Strohdach, an den Wänden sind Paul Gaugin nachempfundene Bilder gemalt. Daneben ist der Pool mit vielen Sitzgruppen, und zum Strand sind es nur ein paar Meter. Inmitten dieser grünen Parkanlage beginnen soeben die Ferien. Der Preis für das Frühstück ist allerdings happig: 3100 CPF, soviel kann man beim besten Willen nicht futtern. Jedoch ist das Büffet sehr reichhaltig, von Speck mit Eiern über Müslis bis zu tropischen Früchten ist alles aufgetischt.

An der Rezeption ist man so freundlich und stellt gleich eine Telefonverbindung her, obschon ich nur fragen wollte, wo ich telefonieren könne. Ich verabrede mich telefonisch mit Thomas Goodey für heute Abend.

Dann spazieren wir Richtung Stadt, aber der Weg ist viel weiter, als Erwin erfragte. Wahrscheinlich hat die Dame an der Rezeption die Frage, wie lange es zu Fuss in die Stadt sei, nicht verstanden (da kein Mensch diese Strecke je zu Fuss zurückgelegt hat) und fünfzehn Minuten gesagt, was etwa der Busfahrt entspricht. Als wir nach einer Dreiviertelstunde Marsch und schwitzend erst im Industriequartier in der Nähe des Flughafens sind, wird es uns zu viel und wir springen auf den nächsten vorbeifahrenden Bus, der uns zum Hafen in Papeete bringt. Für uns ist eigenartig, dass es fast keine offiziellen Haltestellen gibt und der Fahrer jeweils anhält und die Türen öffnet, sobald jemand den Halteknopf drückt und aussteigen will.

Wir kaufen in der Post neben dem Bougainville-Park schon einmal die Briefmarken und genehmigen uns ein Bier nebenan in einem Strassenbistro.

Da wir für die Rückfahrt keine Bushaltestelle finden, lassen wir uns von einem Taxi ins Hotel zurück fahren - Lehrgeld. Die Fahrerin ist sehr freundlich und redselig.

17:00 kommen Thomas Goodey, Prof. René Verreault und dessen Sohn Maxime auf einen Drink ins Sofitel. Sie werden in der Französischen Universität von Papeete zwei Pendelexperimente aufbauen und über die Tage um die Finsternis damit Messungen durchführen. Es geht ihnen dabei um den Allais-Effekt, einer in der Wissenschaft umstrittenen These im Zusammenhang von gravitativen Effekten und Sonnenfinsternissen. Thomas sass übrigens wegen einem Generalstreik in Tahiti in Los Angeles fest, denn das Bodenpersonal (Flughafenfeuerwehr ...) streikte und die Zufahrt zu den Treibstofflagern war blockiert worden.

 

 

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Stimmungsvoller Sonnenuntergang in der Bucht von Faaa.

 

 

 

Di, 29. Juni 2010 Papeete – Tuamotu-Atoll

Wir geniessen noch einmal das reiche Frühstück unter dem Palmendach und dann war's das schon mit Tahiti. Auschecken und Transfer zur Aranui 3. Mit uns werden Barbara, Monika und Timo zum Hafen gefahren. Für Susi und mich ist Kabine 20 auf dem Hauptdeck reserviert, Erwins Koje ist ein Deck weiter unten A6. Die Standardkabinen sind zwar klein, aber für Doppelbelegung sehr praktisch eingerichtet. Es hat genügend Abstellfläche, Schränke und in jeder Kabine eine eigene Dusche mit WC.

Beim Begrüssungs-Aperitif auf dem Sonnendeck spielt und tanzt eine einheimische Trommel- und Tanzgruppe, die das Schiff aber vor dem Auslaufen wieder verlässt. 11:00 ist es soweit und wir stechen in See. Für uns Landratten ist es interessant zu verfolgen, wie das Schiff von einem Patrouillenboot begleitet sicher durch die Hafenausfahrt gleitet. Wir fahren Richtung Nordosten, einer Wolkenbank entgegen und sehen noch lange Tahiti, das ganz langsam im Dunst verschwindet. Schaumkronen künden schlechtes Wetter an. 12:00 wird Mittagessen serviert. Im grossen Speisesaal ist genügend Platz und es wird abgemacht, dass man sich hinsetzen darf, wo man will. Das Essen (Tellerservice) besteht immer aus einer Vorspeise, dem Hauptgang und einem Dessert. Zum Trinken stehen neben Wasser roter und weisser Wein bereit. Nach dem Essen gibt Mila gibt in der Lounge Anweisungen zur administrativen Organisation auf dem Schiff bekannt, was wo zu finden ist, wie die Sprechstunde der mitreisenden Ärztin Dauté Claire, und um 16:00 Uhr ertönt Schiffsalarm: Die obligate Rettungsübung mit Schwimmweste.

18:00 Informationen zum morgigen Tag in Fakarava. Diese Ritual wird jeden Abend stattfinden, damit sich die Passagiere auf den jeweils nächsten Tag vorbereiten können. Die deutschsprachige Gruppe besteht aus vierzehn Personen und ist damit die kleinste, hinter englisch und französisch. Unser Reiseleiter ist Bernard aus dem Elsass - freundlich - humorvoll - kompetent - hilfsbereit.

19:00 Abendessen. Viele Plätze sind leer. Ein Tribut an die unruhige See?

 

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Willkommensdarbietung: Kriegstänze.

 

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Übungs-Alarm. Sieben mal kurz und einmal lang, d. h. Schwimmweste anziehen und zum Sammelpunkt gehen.

 

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Erwin in der Lounge.

 

 

 

Mi, 30. Juni 2010 Fakarava

Ich gehe um fünf Uhr kurz aufs Hinterdeck, aber das Wetter ist schlecht. Ab und zu ist Jupiter im Zenit zu sehen; der Mond ist hinter dicken Wolken verborgen. Um sieben Uhr gibt es das erste Frühstück auf See und kurz darauf ist Fakarava zu sehen, eines der grössten Atolle der Erde – 60km lang und 25 km breit. Die Dicke der Küste ist vielerorts nur einige Meter breit. Bei der Einfahrt ins Atoll von Norden her spüren wir eine starke Strömung. Mit zwei motorisierten Barken werden wir – mit Schwimmwesten bekleidet – beim Dorf Rotoava ans Ufer gefahren, wo wir (Susi und ich) eine Stunde mit Baden und Schnorcheln verbringen können. Wer keine Lust zum Baden hat, sieht sich den kleinen Kunstmarkt und die Perlenstände gleich am Pier an. Es gibt schöne lebendige Riffe voller Fische, direkt am Strand. Als wir wieder an Bord sind, legt die Aranui ab und beim Mittagessen sehen wir Fakarava zurückbleiben. Vor uns liegen fast tausend Kilometer bis zu den Marquesas.

Regen.

Wir ruhen uns aus und ab 16:00 Uhr befassen wir uns zum ersten Mal mit den Koordinaten des Beobachtungsortes. Jörg, der zweite deutschsprachige Reiseleiter und Mitarbeiter auf der Aranui erklärt, dass wir am 11. Juli frühmorgens Hikueru anlaufen würden und etwa um sechs Uhr an Land gebracht würden. Somit hätte man viel Zeit für die Vorbereitungen.

Nach dem Abendessen (Barbara und Timo verzichten schon wieder) gucken wir etwas den Himmel an, aber es ist schwierig, bei der Bewölkung mehr als den Zentauren und das Kreuz des Südens zu erkennen.

 

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Einfahrt in die Lagune Fakaravas. Rechts ist das offene Meer.

 

 

 

Do, 1. Juli 2010 Auf See

Ich erwache um 04:00, trinke einen Kaffee in der Lounge und schaue etwas nach den Sternen. Viel ist nicht zu sehen, also lege ich mich wieder schlafen. Um 07:00 stehen wir auf und frühstücken. Wir geben einen Beutel mit Wäsche ab, denn dreimal auf dieser Seereise haben wir das zu gut. Unterwäsche und Socken waschen wir in der Laundry auf dem B-Deck. Um 10:30 gibt Richard Talcott (Senior Editor der Zeitschrift Astronomy) eine Einführung über den nächtlichen Sternenhimmel, der Erwin und ich beiwohnen.

Zu Mittag setzen wir uns zu den vier Österreichern. Das Wetter wird zusehends schöner. Um 16:00 bekommen wir von Bernard die Informationen zum morgigen Tag auf Nuku Hiva. Die Sonne geht unter und bald erscheinen nebst der brillanten Venus die ersten Sterne.

Abendessen. Plötzlich gehen die Lichter aus - Gitarrenklänge - „Happy Birthday“ zu meinem Geburtstag (der gestern war). Die Geburtstags-"Prozession" angeführt von Joël mit einer Torte - drei Sängern und Musikanten - hat ihren ersten Auftritt.

Danach schauen wir uns etwas am erstmals fast wolkenlosen Himmel um. Obschon hier absolut keine Lichtverschmutzung vorhanden und kein Staub in der Luft ist, kann das Zodiakallicht kaum ausgemacht werden. Wahrscheinlich wird es durch Dunst aus Salz und Meerwasser stark absorbiert. Das deckt sich mit meinen früheren Erfahrungen, dass auf oder direkt am Meer das Zodiakallicht nicht gut zu sehen ist. Im Juli sind Alpha- und Beta-Centauri neben dem Kreuz des Südens die markantesten Sterne am südlichen Abendhimmel. Für viele Passagiere ist es das erste Mal, dass sie diese (bewusst) sehen können. Für die erfahrenen Himmelsbeobachter aus nördlichen Gefilden ist vielleicht der Skorpion inmitten der sehr strukturierten Milchstrasse in Zenitnähe das Eindrücklichste am Himmel.

 

 

Fr, 2. Juli 2010 Nuku Hiva

Die Uhren müssen um dreissig Minuten vorgestellt werden. Die Marquesas haben eine eigene Zeit!

Da ich während der Sonnenfinsternis den Verlauf der Lufttemperatur messen will, muss ich schon jetzt mit Testmessungen beginnen, um geeignete Messorte auf dem Schiff zu finden. Ich programmiere die beiden Logger für den Messbeginn um 05:00 Uhr und lege sie an die zwei vorgesehene Orte oben bei der Brücke, um einen Tag lang Testmessungen zu machen.

Um 11:00 legt die Aranui am Pier von Taiohae in Nuku Hiva an und wir werden zum Mittagessen bei Yvonne mit mehreren Jeeps auf die Nordseite der Insel ins Dorf Hatiheu gefahren. Die Marquesas sind junge Inseln, mit teils schroffen Bergen und Felsen, sowie kleinen Buchten. Fast immer liegen die Bergspitzen in dickem Nebel. Mehrmals halten wir, um die schönen Aussichten zu fotografieren. Es ist auffallend, wie viele neue Autos hier für uns bereit stehen. Wie uns Bernard später berichtet, besteht der Clou darin, dass die Fahrzeuge auf den Marquesas so stark subventioniert sind, dass sie den Einwohnern praktisch nichts kosten, wenn sie sie nur nach einem knappen Jahr dem Hersteller wieder zurückgeben.

Bei Yvonne ist das Büffet schon vorbereitet und vor dem Essen spielt eine einheimische Band, bevor der Erdofen, in dem ein Teil des Essens gegart wurde, geöffnet wird. Diese Erdöfen sind eine Spezialität Polynesiens: In einer Grube (zirka 1 x 2 Meter) wird Feuer gemacht. Dann wird ein Korb mit rohem Fleisch und Gemüsen hineingelegt und mit Palmen- und Bananenblättern zugedeckt. So gart das Essen langsam und keine Aromen können entweichen.

Einige der Mitreisenden entschliessen sich für die Fahrt nach Taipivai und dem Besuch einer archäologischen Stätte, Wir aber machen eine kleine Wanderung. Nach einem vierzig Minuten dauernden Anstieg auf den Pass Anaho geniessen wir den schönen Ausblick in eine steile Bucht bei Anaho im Norden Nuku Hivas.

Einige Verzögerungen führen dazu, dass wir nach der eineinhalbstündigen Fahrt zurück nach Taiohae erst bei Anbruch der Nacht wieder auf der Aranui sind.



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Um 19:00 besprechen wir den morgigen Tag und um 20:00 ist Zeit zum Abendessen. Wir haben Glück, dass - an unserem Tisch - ein Gast Geburtstag hat, denn das heisst für uns schon wieder: Torte für alle - überreicht von Joël.

Ich bin so müde, dass ich erst am nächsten Morgen um 04:30 – noch angezogen – wieder erwache.

 

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Auf Nuku Hiva: Blick in die Bucht von Taiohae.

 

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In Yvonnes Restaurant in Hatiheu: Irgendwo da unten vergraben liegt unser Mittagessen im Erdofen.

 

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In Yvonnes Restaurant in Hatiheu: Das Essen aus dem Erdofen.

 

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Monika, Barbara und Timo auf dem Anaho-Pass ...

 

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... und Susi.

 

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Auf Nuku Hiva: Ausblick vom Anaho-Pass in die gleichnamige Bucht.

 

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Auf Nuku Hiva

 

 

 

Sa, 3. Juli 2010 Ua Pou

Ich hole meine beiden Sensoren und werde sie dann heute Abend auslesen. Wir liegen Am Pier von Hakahau auf Ua Pou (Zwei Säulen). Ich bin schon während der Morgendämmerung an Deck und versuche, die Landschaft bei möglichst tiefem Sonnenstand zu fotografieren. Wie auf Tahiti und Nuku Hiva sind auch hier die Berggipfel immer wolkenbehangen.

Während dem Frühstück werden wir auf überraschende Weise auf Ua Pou willkommen geheissen - wir dürfen wir die Tanzdarbietung dreier Frauen geniessen, die von zwei Gitarrenspielern und Sängern begleitet werden.

Nach dem Frühstück wandern alle individuell zu einem Kreuz auf einer Anhöhe über der Bucht. Die Umgebung erscheint braun und nicht grün, denn es ist Winter auf der Südhalbkugel und viele Büsche und Bäume haben ihre Blätter abgeworfen. Wieder am Strand trinken wir ein Bier und geniessen die Tanz-Aufführungen von Kindern und Jugendlichen, die uns zu Ehren unter Leitung von BenjaminTeikitutoua inszeniert werden. Bei einem Wettbewerb im Kokosnuss-Schälen mit einem Muschel-Messer dürfen auch zwei Touristen mitspielen. Das Mittagsbüffet geniessen wir etwas weiter hinten im Dorf bei Tata Rosalie. Es schmeckt ausgezeichnet.

Fast unbemerkt fährt die Aranui in die Bucht von Taipivai auf Nuku Hiva, um Fracht abzuladen. Bei der Durchquerung der Insel gestern waren wir auch schon an Taipivai vorbeigefahren. Um 16:00 lausche ich dem Vortrag von Dennis Mammana, der schöne Astrobilder seiner Gruppe TWAN (The World at Night) präsentiert.

Die Temperaturmessungen als Vorbereitung zur Sonnenfinsternis sind teils misslungen, weil sie aus mir unbekannten Gründen schon gestern um 14:00 abgebrochen wurden. Die Jungs von der Rezeption sind so freundlich und lassen mich die Grafik auf ihrem Tintenstrahldrucken ausdrucken. Ich programmiere beide Sensoren neu, Messbeginn 18:00 Uhr Lokalzeit. Steuerbord mit Heading 140.

Um 18:00 wird der Kapitän und seine Crew vorgestellt und bei Punsch wird eine Modeschau rund um den Pool abgehalten, bei der auch Gäste mitmachen dürfen (oder müssen?)

Bei der Information zum morgigen Tag erfahren wir, dass die Aranui auf Hikueru so lange warten wird, bis die ganze Sonnenfinsternis vorbei sein wird. Deshalb werden wir am 12. Juli erst um 18:00 in Papeete ankommen und nicht – wie ursprünglich vorgesehen um 08:00.

 

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Auf Ua Pou: Morgendämmerung.

 

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Auf Ua Pou: Die Aranui 3 am Pier von Hakahau.

 

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Auf Ua Pou: Blütenpflanzen am Weg zum Kreuz.

 

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Auf Ua Pou: "Wirtshausschild".

 

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Auf Ua Pou: Das Kreuz hoch über Bucht von Hakahau.

 

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Auf Ua Pou: Tanzdarbietung als Willkommensgruss.

 

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Auf Ua Pou: Demonstration des Schälens von Kokosnüssen mit einem "Muschelmesser".

 

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Auf Ua Pou: Blühender Busch am Weg zum Restaurant von Tata Rosalie.

 

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Auf Ua Pou: Noni-Früchte - "Für und gegen alles".

 

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Auf Ua Pou: Nichts und doch irgendwie schön: Sandstrand.

 

 

 

So, 4. Juli 2010 – Hiva Oa - Tahuata

Um 05:00 erreicht das Schiff die Insel Hiva Oa. Schon kurz nach dem Frühstück werden wir in Barken ans Ufer bei Puamau gefahren. Die erste Barke ist für die Wanderer bestimmt, also auch für uns, die den Weg zur archäologischen Stätte Me'ae Iipona mit dem grössten Tiki Polynesiens zu Fuss zurücklegen wollen. Bernard erzählt von der Priesterstätte, die für gewöhnlich Sterbliche tabu war. Um schöne Bilder der Anlage zu schiessen warten Barbara und ich, bis alle anderen gegangen sind. Der letzte „Chef“ Puamaus ist etwas weiter unten beerdigt. Nachdem dieser zum katholischen Glauben konvertierte, ist er in einem Grab beerdigt worden. „Zur Sicherheit“ liess es sich aber zwei Tikis ans Grab stellen.

Unterwegs zum Strand bietet eine Familie Honig, Vanille und weitere Produkte aus eigener Produktion an. Genau das Richtige - Souvenirs für die Lieben zuhause. Und dann nimmt uns doch noch ein Jeep mit und wir erreichen gemütlich die Aranui.

Zum Mittagessen steuert die Aranui die Bucht von Hanamenu an, wo die meisten Passagiere das Mittagessen als Picknick geniessen wollen. Erst zum zweiten Mal steht dieser Halt im Programm. Zum Glück, denn die Bucht eignet sich ideal zum Picknicken und baden. Einmal mehr hat das Küchenteam perfekt gearbeitet und wir kommen an zwei Warteschlangen effizient zum feinen Essen. Unterhalten werden wir von Manaarii, seiner Verlobten und zwei weiteren Musikern, die währenddessen singen und musizieren.

Zum ersten Mal sehen wir Delfine, die das Schiff eine Zeitlang begleiten.

 

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Auf Hiva Oa: Der natürliche Mt. Rushmore.

 

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Auf Hiva Oa: Die archäologische Fundstätte Me'ae Iipona. Das Tiki symbolisiert die gebärende Frau des Steinbildhauers, die bei der Geburt gestorben ist.

 

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Auf Hiva Oa: Die archäologische Fundstätte Me'ae Iipona mit dem grössten Tiki Polynesiens.

 

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Auf Hiva Oa: Zurück zur Aranui, und dann weiter nach Hanamenu.

 

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Auf Hiva Oa: Kleine Quelle in der Bucht von Hanamenu.

 

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Auf Hiva Oa: Musik verkürzt die Wartezeit aufs Essen in der Bucht von Hanamenu.

 

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Abschied von Hiva Oa: Sonnenuntergang auf der Fahrt nach Tahuata.

 

 

 

Mo, 5. Juli 2010 Tahuata – Hiva Oa

Wir liegen in der Bucht von Vaitahu, wo wir etwas Zeit für einen kurzen Landgang bekommen. Wir besuchen den kleinen Kunstmarkt und die katholische Kirche. Währenddessen bringt die Crew Waren an Land.

Um 10:15 lassen wir Tahuata hinter uns und nehmen Kurs auf Hiva Oa, wo wir die Gräber von Jacques Brel und Paul Gaugin besuchen werden. Um 11:00 landen wir an und die Aranui wird mit Seilen an den Pier gezogen. Wir schauen dem Treiben beim Warenumschlag zu und müssen über eine Stunde auf Busse warten, die uns zum Restaurant Hoa Nui bringen. Auch hier finden wir ein sehr reichhaltiges Büffet vor. Nachher besuchen wir den Friedhof Atuonas. Wieder im Dorf schlendern wir durch das Paul Gaugin-Museum und um 15:45 sind wir wieder an Bord. Wie immer, führt Manaarii die Liste der Passagiere nach, die tatsächlich auf dem Schiff sind. Ich versuche, im Videoraum meinen Laptop an den grossen Bildschirm anzuschliessen, aber es gibt Probleme mit der Auflösung (Verzerrtes Bild). Um 18:00 Uhr versucht Bernard, uns die morgige Wanderung schmackhaft zu machen, aber 17 km bei über 600 Meter Höhenunterschied sind uns zu viel. Nach dem Abendessen zeigt der Chefingenieur Bilder von Rumänien und dem Bau der Aranui 3 in Constanza an der Donau. 22:00 Uhr legen wir ab Richtung Fatu Hiva. Dazu wird die Aranui mit Massarbeit mit Hilfe von Seilen und zwei motorisierten Barken um die Pier geschoben, bevor sie aus eigener Kraft Fahrt aufnehmen kann. Die Fahrt nach Fatu Hiva dauert gut drei Stunden, aber da schlafen wir längst.

 

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Auf Tahuata: Fenster der katholischen Kirche in Vaitahu.

 

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Auf Tahuata: Besuch des kleinen Kunstmarktes in Vaitahu ...

 

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Auf Tahuata: ... während die Crew der Aranui Waren umschlägt.

 

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Auf Tahuata: Doppeltes Selbstporträt.

 

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Auf Hiva Oa: Das Essen im Restaurant Hoa-Nui. (Am besten schmeckt mir der rohe, marinierte Fisch oben links).

 

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Auf Hiva Oa: Das Grab von Jacques Brel auf dem Friedhof von Atuona.

 

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Auf Hiva Oa: Pavillon im Kulturzentrum von Atuona.

 

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Auf Hiva Oa: Ausschnitt aus einem Bild Paul Gaugins im Kulturzentrum von Atuona.

 

 

 

Di, 6. Juli 2010 Fatu Hiva

Die Bergspitzen über Omoa liegen im Nebel. Im Osten fällt eine Felswand senkrecht ins Meer ab. Nach dem Frühstück beginnt es zu regnen und die Wanderer in der ersten Barke werden richtig durchnässt. Auch wir, die wir nur das Dorf besichtigen wollen, werden auf der Fahrt ans Ufer von oben geduscht. Wir besichtigen den kleinen Kunstmarkt und lassen uns von einer Frau die Herstellung von Tapa zeigen. Von einem 30 cm langen Ast mit etwa 7 cm Durchmesser soll ein Tapa entstehen. Mit einem Messer schneidet sie die Rinde der Länge nach durch und trennt dann vorsichtig mit Hilfe eines gebogenen Holzes die Rinde vom Stamm. Das Tapa wird dann durch vorsichtiges Trennen der äusseren von der inneren Rinde gewonnen. Im jetzigen Zustand ist das Tapa 20 cm breit. Durch Auf einem grossen runden Stein wird das Tapa nun breit geklopft, was für richtige Tapas etwa drei Stunden in Anspruch nimmt. Als zweites bekommen wir die Herstellung von Umu Hei vorgeführt, Blumensträusschen, die sich marquesanische Frauen und Mädchen in die Haare binden.

Die Wanderer, welche dem Regen trotzen wollen, machen sich bereit zum Abmarsch, wir besuchen das Haus Grellet, welches möglichst im Original das Wohnen der Familie von François Grellet zeigt, und kehren nach einem Abstecher in die kleine Kirche zum Pier zurück, wo eine Barke auf uns wartet. Raus aus den nassen Klamotten und dann guten Appetit.

In der Zwischenzeit fährt die Aranui nach Hanavave, dem Ziel der 17 km Wanderung. Wir bekommen wieder eine Vorführung zu sehen. Eine Frau zeigt die Herstellung von Monoi-Öl aus Kokos-Raspel, welcher mit Hilfe von Holz ausgepresst wird. Für 500 mL Öl braucht es zwanzig Kokosnüsse. Nachher tanzen Frauen und Mädchen zu Trommel-Rhythmen. Auffallend ist, das keine der Tänzerinnen ein Lächeln im Gesicht zeigt. Als wir wieder in der Aranui sind, hält Didier Panatar einen Vortrag über das Leben auf den Marquesas. Er erklärt, dass Fatu Hiva die entlegenste der Inseln ist, also ist die ärztliche Versorgung nicht so gut wie auf den anderen Inseln, und aufgrund der kleinen Einwohnerzahl sind genetische Defekte relativ häufig.

Happy Hour: Zum ersten Mal geniessen wir Drinks an der Bar.

Nach dem Abendessen lese ich die beiden Sensoren aus und programmiere sie gleich neu – diesmal soll die Temperatur auf dem Hauptdeck gemessen werden.

Viel ist nicht los auf den Hinterdecks – wahrscheinlich sind die meisten Passagieren sehr müde. Gegen 22:00 Uhr setzt sich die Aranui in Bewegung, damit sie morgen bei Tagesanbruch vor Ua Huka liegt. 

 

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Auf Fatu Hiva: "Giacometti-Baum" über der Bucht von Omoa.

 

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Auf Fatu Hiva: Willkommen in Omoa.

 

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Auf Fatu Hiva: Tropischer Regenguss in Omoa.

 

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Auf Fatu Hiva: In der Kirche Omoas.

 

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Auf Fatu Hiva: Holzschalen im Grellet-Museum von Omoa.

 

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Auf Fatu Hiva: Steinfiguren im Grellet-Museum von Omoa.

 

 

 

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Auf Fatu Hiva: Die Bucht von Hanavave.

 

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Auf Fatu Hiva: "Kunstverkäuferinnen" in Hanavave.

 

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Auf Fatu Hiva: Tanzdarbietung in Hanavave.

 

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Auf Fatu Hiva: Tanzdarbietung zu Trommel-Rhythmen in Hanavave.

 

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Auf dem Pool-Deck der Aranui 3.

 

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Vor Fatu Hiva: Sonnenuntergang.

 

 

 

Mi, 7. Juli 2010

Einige Frühaufsteher sind um 05:00 auf den Decks, um das Einfahren und Wenden in der Bucht von Vaipaee mit zu verfolgen. Zum ersten Mal sehe ich den Erdschein auf der immer schmaler werdenden Mondsichel.

Mir wird schlecht und ich verbringe den Tag im Bett. Die anderen werden mit Walbooten nach Vaipaee gefahren, wo nach einer Fahrt nach Hokatu ein Museumsbesuch und der Besuch des botanischen Gartens anstehen.

Um 19:00 Uhr startet der polynesische Abend. Die Crew und viele Helfer werden vorgestellt. Alle Geburtstagskinder, Flitterwöchner und Hochzeitsjubilare. werden mit einer Blumenkette beschenkt. Die hole ich natürlich, damit ich sie später ins Meer werfen kann - und hoffentlich wieder einmal in die Südsee komme.

 

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Vor Ua Huka: Die Aranui wendet in der schmalen Bucht von Vaipaee.

 

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Auf Ua Huka: Ausgestelltes Grab im Orts-Museum von Vaipaee.

 

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Auf Ua Huka: Blühender Strauch in Vaipaee.

 

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Auf Ua Huka: Luftwurzel in Vaipaee???.

 

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Auf Ua Huka:

 

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Vor Ua Huka: Vorbei an den Vogelinseln.

 

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"Polynesischer Abend" an Bord der Aranui 3.

 

 

 

Do, 8. Juli 2010 Nuku Hiva – Oa Pou

Ich gehe um 04:30 kurz aufs Hinterdeck, um den Himmel zu schauen. Der Mond hat die Plejaden passiert und seine dunkle Seite ist gut zu sehen. Hoch oben steht Pegasus und auch die Andromeda-Galaxie ist klar erkennbar.

Um 05:30 fährt die Aranui zum Pier von Taiohae.

Wir besichtigen die Kirche "Cathédrale Notre Dame" und danach die archäologische Fundstätte Temehea, welche sich gleich vorne an der Bucht befindet.

10:30 fährt die Aranui ab Richtung Oa Pou. Nach dem Mittagessen können wir etwas durch das Dorf Hakahau schlendern. Am kleinen Kunstmarkt sind wieder Musiker, die uns mit polynesischen Klängen verwöhnen. Ein besonders Instrument besteht aus einem umgestülpten Plastikeimer und einer gezupften Saite, die mit einem Holzstab gespannt wird. Damit wird die Tonhöhe erzeugt. Wir besuchen die Kirche mit ihren schönen Holzschnitzereien und den Friedhof, auf dem viele Kindergräber liegen.

Um halb fünf Uhr sind alle Waren gelöscht und wir machen uns auf Richtung Tuamotu-Atoll. Zum letzten Mal sehen wir eine Insel der Marquesas im satten Licht der untergehenden Sonne. Es ist für uns ein Abschied von einer sehr schönen Gegend, andererseits fahren wir jetzt dem eigentlichen Höhepunkt der Reise, der Sonnenfinsternis, entgegen. Über fünfhundert Seemeilen - tausend Kilometer - liegen bis dahin vor uns.

18:00 lauschen wir dem Vortag von Prof. Patricia Reiff über Space Weather.

 

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Auf Nuku Hiva: In der Kirche von Taiohae.

 

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Auf Nuku Hiva: Tikis in der archäologischen Stätte Temehea in Taiohae.

 

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Auf Nuku Hiva: Regentropfen beim Warten auf eine Barke.

 

 

 

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Auf Ua Pou: Die katholische Kirche in Hakahau.

 

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Auf Ua Pou: Musiker im kleinen Kunstmarkt am Strand von Hakahau.

 

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Auf Ua Pou.

 

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Abschied von den Marquesas: Im satten Licht der späten Nachmittagssonne verlassen wir Ua Pou.

 

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Abschied von den Marquesas: Prof. Patricia Reiff spricht über "Space Weather".

 

 

 

Fr, 9. Juli 2010 Auf See Richtung Tuamotu-Archipel

Um 09:00 halte ich für die kleine deutschsprachige Gruppe die Vorträge „Licht und Schatten in der Natur“ und „Meine Sonnenfinsternisse“. Mit Diskussion dauert es gerade bis fünf vor Zwölf, Zeit zum Mittagessen. Das Wetter ist relativ schlecht und der Seegang ist etwas rauer als auf der Fahrt nach Nordosten zu den Marquesas.

16:00 Uhr spricht Richard Talcott über die zu erwartenden Erlebnisse während der Finsternis und Dennis Mammana über Finsternisfotografie.

 

 

Sa, 10. Juli 2010 Makemo (Tuamotu-Archipel)

Die Aranui fährt beim Dorf Pouheva in die Lagune von Makemo. Das scheint ein relativ heikles Manöver zu sein, denn wir sehen einige Markierungen für Untiefen. Und auch Sandbänke sind in unmittelbarer Nähe des Schiffes vorhanden.

Das Dorf hat sich für den seltenen Besuch vorbereitet und wir werden mit Tiarekränzen und -Blüten begrüsst. Auf dem Dorfplatz bereitet sich eine Tanzgruppe für ihren Auftritt vor. Eine Gruppe von Tauchern macht sich bereit und wird den Tag "unter Wasser" verbringen.

Wir schlendern zum Leuchtturm und lassen uns dann per Bus oder Barke einige Kilometer westlich zu einem Dorf bringen, wo wir baden und schnorcheln können. Diese Stelle sieht wirklich so aus wie in Träumen von der Südsee.

Picknick am Palmenstrand - herrlich.

Zurück zur Aranui kann man entweder per Bus oder in der Barke. Erwin lässt sich von mir überreden, doch die Barke zu nehmen, obschon wir wissen, dass wir bei der dreissigminütigen Fahrt gegen den Wind einige Spritzer abbekommen würden. Aber es ist noch viel schlimmer und wir landen - endlich - nasser auf der Aranui als wenn wir geschwommen wären, denn da hätten wir wenigstens die Schuhe ausgezogen. Erwin, du hast ja so recht: "Ungeduld lohnt sich nie!" Einmal mehr haben wir Lehrgeld bezahlen müssen.

Um 16:45 macht sich die Aranui auf die Reise zum lange ersehnten Zielort. Wir verlassen das Atoll Makemo. Uups, Erwin berichtet, gehört zu haben, dass wir die Finsternis aufgrund der Wetterprognosen nicht auf Hikueru, sondern an Bord beobachten werden, um eventuell einen besseren Beobachtungsort zu finden. Beim Briefing für morgen wird das auch von Bernard bestätigt. Leise Enttäuschung bei den einen, Hoffnung bei den andern.

 

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Auf Makemo: Die Aranui in der Lagune vor dem Dorf Pouheva.

 

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Auf Makemo: Begrüssungstanz - oder "im Takt 'rumstehen" im Dorf Pouheva.

 

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Auf Makemo:

 

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Auf Makemo: Hier ist das Klischee von der Südsee echt: Badestrand in der Lagune.

 

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Vor Makemo: Noch eine Bestellung zum Wiederkommen. Ab ins Meer damit...

 

 

 

So, 11. Juli 2010 Tag der Finsternis

In der Nacht haben wir (unbemerkt) Hikueru passiert und ankern jetzt weiter südlich vor dem Atoll Marokau.

Da der Entscheid gefasst wurde, auf jeden Fall an Bord zu beobachten, mussten wir nicht so früh aufstehen wie geplant, sondern erst um 05:30. Schon sitzen die ersten Freaks am Ende der beiden grösseren Hinterdecks, um ja die besten Plätze zu besetzen. aber erstaunlicherweise wird es für alle genug Platz haben, ohne die geringsten Reibereien und „Platzkämpfe“. Nach dem Frühstück platziere ich mich auf dem oberen Deck „in der zweiten Reihe“.

Das Schiff ist etwa in Ost-West-Richtung gerichtet. Die Sonne scheint also von hinten und streift die rechte Steuerbordseite. Ich erwarte, dass die Temperatur des bei den rechten Suiten angebrachten Sensors etwas höher sein wird als bei den linken Suiten. Reinhold setzt sich zu mir, aber von den anderen werde ich bis nach der Totalität nichts mehr hören – Die haben sich irgendwo anders ein ideales Plätzchen gesucht. Richtung Norden sind auf breiter Front Wolken am Horizont und es regnet. Kaum ist die Finsternis vorbei, dreht die Aranui auf Kurs 274 Grad und fährt schnurgerade Richtung Tahiti.

 

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Bild: sofi_collage_3.jpg

Aus echten Fotoaufnahmen künstlerisch zusammengesetzte Darstellung des Finsternisverlaufs.

 

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Bild: Screenshot

SET'n'C-Screenshot unserer Position und der Finsterniszeitpunkte.

 

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Sonnenfinsternis: Auf dem Hauptdeck während der beginnenden partiellen Phase.

 

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Sonnenfinsternis: Die Wolken erscheinen etwa dreissig Sekunden vor dem 2. Kontakt sehr farbig.

Kamera: Canon EOS 400D; Optik: Canon 200 mm Tele; Blende: f/4.5; Belichtung: 1/100 sec. (Unbearbeitete Originalaufnahme)

 

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Bild: img_2892_kontakt2.jpg

Sonnenfinsternis: Kurz vor dem 2. Kontakt.

Kamera: Canon EOS 400D; Optik: Canon 200 mm Tele; Blende: f/4.5; Belichtung: 1/160 sec. (Unbearbeitete Originalaufnahme)

 

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Bild: img_2907_maximum.jpg

Sonnenfinsternis: Während der Totalität.

Kamera: Canon EOS 400D; Optik: Canon 200 mm Tele; Blende: f/4.5; Belichtung: 1/30 sec. (Unbearbeitete Originalaufnahme)

 

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Bild: img_2907_maximum_bearbeitet.jpg

Sonnenfinsternis: Während der Totalität. Gleiches Bild wie oben, aber die radialen Strukturen sind mittels Bildbearbeitung verstärkt worden.

Kamera: Canon EOS 400D; Optik: Canon 200 mm Tele; Blende: f/4.5; Belichtung: 1/30 sec; Bildbearbeitung: Mit 50% radialer Unschärfemaske überlagert (PhotoPaint)

 

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Bild: img_2929_kontakt3.jpg

Sonnenfinsternis: Diamantring-Effekt beim 3. Kontakt.

Kamera: Canon EOS 400D; Optik: Canon 200 mm Tele; Blende: f/4.5; Belichtung: 1/400 sec. (Unbearbeitete Originalaufnahme)

 

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Bild: img_2933_kontakt3.jpg

Sonnenfinsternis: Diamantring-Effekt beim 3. Kontakt.

Kamera: Canon EOS 400D; Optik: Canon 200 mm Tele; Blende: f/4.5; Belichtung: 1/640 sec. (Unbearbeitete Originalaufnahme)

 

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Sonnenfinsternis: Weitwinkelaufnahme während der Totalität.

Kamera: Canon EOS 5D Mark II; Optik: Sigma 15 mm Fischauge; Blende: f/4; Belichtung: 1 sec. (Unbearbeitete Originalaufnahme)

 

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Bild: reinhold_1119_robi.jpg

Sonnenfinsternis: Robert porträtiert von Reinhold Ringhofer (Österreich)

 

 

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Die Lufttemperatur während der Finsternis wurde auf der Aranui 3 mit zwei Messgeräten des Typs TestoStor 171 alle fünf Sekunden gemessen. Die Geräte wurden auf Höhe der Suiten in Rinnen in den Metallträgern gelegt, wo sie vor Wind und Wetter geschützt waren. Die schwarze Kurve zeigt die Temperatur auf der Backbord-Seite, welche während der ganzen Finsternis im Schatten lag. Die rote Kurve zeigt die Temperatur auf der Steuerbord-Seite, welche streifend von Sonnenlicht angestrahlt wurde. Nach der Finsternis schien die Sonne direkt auf die Steuerbord-Seite, was sich als Erwärmung des Schiffes auf diese Seite in den Messungen zeigt. Die rote Kurve ist damit als Temperaturmessung nicht brauchbar.

Da Meere als gigantische Energiepuffer funktionieren und Tag und Nacht etwa gleich warm sind, ist praktisch auch kein Temperaturabfall während der relativ kurzen Zeit einer Finsternis zu erwarten. Die Messungen zeigen denn auch nur einen Temperaturabfall von etwa 0.25 °C.

 

 

 

Mo, 12. Juli 2010 Auf See Richtung Tahiti

Alles, was wir jetzt tun, tun wir zum letzten Mal gemeinsam auf der Aranui- der Abschied naht.

Die Aranui hält immer noch Kurs 274 Grad.

09:00 passieren wir nur noch gut hundert Kilometer östlich von Tahiti die Vulkaninsel Mehetia. Jetzt ist Zeit, um die Postkarten zu schreiben. Pünktlich um 16:00 liegt die Aranui wieder am Pier und schnell gehen die Passagiere von Bord. 17:30 sind wir wieder im Sofitel Maeva Beach Resort.

Ich rufe Thomas Goodey an und verabrede mich mit ihm, damit er mir morgen in der Französischen Universität von Papeete seine Pendelapparatur zeigen kann. Das Abendessen nehmen wir im Gartenrestaurant ein – die Preise sind allerdings so hoch, wie die Bedienung träge.

 

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Auf See Richtung Tahiti: Susi und Monika auf ihrem Lese-Deck.

 

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Wieder auf Tahiti: Die letzte Nacht in Papeete bricht an.

 

 

 

Di, 13. Juli 2010 Papeete und Abflug

Heute geniessen wir das Frühstück ausgiebig, denn die 3100 CPF wollen wieder erst einmal gefuttert sein. Wir checken aus, dürfen aber unser Gepäck im Hotel belassen. Um 09:00 holt mich Thomas Goodey mit seinem Mietwagen ab und wird fahren die kurze, aber sehr kurvenreiche Strasse zur Universität hoch. Goodey und Verreault haben ein ganzes Gebäude für ihre Experimente zur Verfügung, in dem sie ihre Pendel aufgebaut haben. Nach einer Stunde bringt mich Thomas zurück zum Hotel – zeitlich perfekt – denn die Andern steigen gleich in den Shuttle-Bus in die Stadt.

Jetzt haben wir Zeit, durch die Markthalle zu schlendern. In der Nähe ist auch die Kathedrale, die besichtigt werden will. Susi, Barbara und Monika gehen dann schon mal vor, um das Perlenmuseum zu suchen. Erwin, Timo und ich folgen ein Bier weiter nach. Das Museum ist Teil des luxuriösen Geschäfts von Robert Wan. Eine Angestellte nimmt sich Zeit, uns das Wissenswerteste über die polynesische Perlenzüchterei und -produktion zu erzählen.

Das Mittagessen nehmen wir beim Italiener gleich nebenan ein und nach einem Abstecher durch den Bougainville-Park machen wir uns daran, die Bushaltestelle für die Fahrt ins Sofitel zu suchen. Keine leichte Aufgabe in Papeete, denn die Strassen sind nicht angeschrieben und der zur Verfügung stehende Stadtplan ist eine Freihandskizze aus der Vogelperspektive. Und selbst auf dem Touristenbüro am Hafen bekommen wir keine brauchbare Antwort. Auch ein Busfahrer, den ich befrage, kennt die Nummer der Buslinie nicht. Immerhin weist er mich an, eine Strasse weiter – bei der Kathedrale – zu „suchen“. Dort ist dann wirklich eine Haltestelle und die jungen Wartenden helfen uns lächelnd, den richtigen Bus zu erwischen.

Zum letzten Mal sehen wir nach dem Einnachten hinter den Palmen den jetzt zunehmenden Mond und Venus über der Bucht von Faaa. Freundlicherweise dürfen wir uns duschen und für die Rückreise umkleiden.

Und nach einem letzten Drink am Pool werden wir wiederum von Tahiti Nui Travel mit einer Muschelkette behängt und zum Flughafen gefahren. „Mauruuru“, Danke und auf Wiedersehen Tahiti. Das Check-In klappt perfekt und die Angestellten am Schalter checken nicht nur unser Gepäck bis Basel durch, sondern geben uns auch gleich die Bordkarte für den Anschlussflug von Paris nach Basel. Daran können sich die faulen Säcke am Euro Airport ein Beispiel nehmen!!!

23:30 hebt die A340 ab Richtung Los Angeles. Susi und ich haben einen Fensterplatz rechts in Reihe 40 und ich freue mich schon darauf, den Sonnenaufgang fotografieren zu können.

 

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Wieder auf Tahiti: Prof. René Verreault (links) und Thomas Goodey diskutieren vor ihren Konstruktionen, einem Foucaultschen Pendel (links) und dem kugelgelagerten Pendel Goodeys (rechts unter der Haube).

 

 

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Wieder auf Tahiti: Bereit zum shoppen. Vor der MS Paul Gaugin, welche von den Reiseunternehmen Wilderness Travel und TravelQuest International gechartert wurde und die Finsternis südlich von Tahiti beobachtete.

 

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Wieder auf Tahiti: In der Perlen-Ausstellung bei Robert Wan: Ausschnitt der Innenseite einer Schale aus Perlmutt.

 

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Wieder auf Tahiti: In der Perlen-Ausstellung bei Robert Wan: Nicht perfekte Perlen werden zu einem Vorhang verarbeitet.

 

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Wieder auf Tahiti: Der letzte Abendhimmel mit zunehmendem Mond und Venus.

 

 

 

Mi, 14. Juli 2010 LAX – Europa

Es ist nichts mit Sonnenaufgang, denn der findet genau hinter dem rechten Flügel statt, schade... In Los Angeles werden wieder Fingerabdrücke genommen – meine sind immer noch die gleichen – und ein Porträt wird geschossen. Ich bin zwar etwas gebräunter, aber das werden die Geheimdienste später auch herausfinden – und einen Sinn in ihren Aktivitäten finden – Lebenserfüllung. Nach einer kurzen Wartepause im fensterlosen Transit-Bereich heisst es wieder Boarding und Abflug.

Hinter den Rocky Mountains ist die Gegend extrem dürr. Das habe ich so nicht erwartet. Erst über Kanada wird die Landschaft grüner. Da wir ostwärts über Südgrönland fliegen, geht die Sonne rasch unter und schon bald wieder auf. Es ist zwar keine Mitternachtssonne zu sehen, aber etwa bürgerliche Dämmerung.

 

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Wieder über Europa: Morgendämmerung vor Grönland

 

 

 

Do, 15. Juli 2010 Heimflug nach Basel

Da ich den Sonnenuntergang nicht sehen konnte, probiere ich es mit dem Sonnenaufgang. Ich setze mich zu einem Herrn, der alleine an der linken Fensterseite sitzt. Ich verstehe sein dialektisches Französisch kaum, bekomme aber mit, dass er noch nie einen so kurzen „Quatorze Juillet“ erlebt hat. Die rote Morgendämmerung beginnt dem Tag zu weichen, aber dicke Wolkenfelder machen es unmöglich, den Sonnenaufgang am Horizont zu sehen, also breche ich auch dieses Experiment ab. Über dem Ärmelkanal beginnt der Landeanflug in Paris. Immerhin zeigen sich einige Aureolen, die ich fotografisch festhalte.

Alles Schöne hat einmal ein Ende – Abschied von Barbara, Monika und Timo.

Erwin, Susi und ich haben jetzt viel Zeit, den Flughafen genauer kennen zu lernen. Wir trinken einen Kaffee und fahren mit dem Shuttle zum Terminal 2G (Kontrolle von Erwins Abflugzeit) und wieder zurück zum Komplex 2A bis 2F. Es ist natürlich immer noch die gleiche lieblose Umsteigefabrik. Zu Mittag essen wir Coq au Vin und dann fahren wir wieder hinaus zum Terminal 2G, wo Erwin seinen Flieger nach Zürich nimmt. Susi und ich shutteln wieder zum Terminal 2F, wo wir vergebens hoffen, doch noch das eine oder andere stilvolle Geschäft zu finden. Tote Hose... Nach einem Spaziergang (Rollband) via Zuganschluss zum Terminal 2C nehmen wir zum dritten Mal den Shuttle Richtung 2G, passieren die praktisch leere Security und warten auf den Flug nach Basel.

Die kleine Embraer 170 ist kaum besetzt, aber ich bin so müde, dass ich kurz vor dem Aufsetzen in Basel wieder erwache. Auch für eine Busfahrt sind wir zu müde, also geht es per Taxi nach hause.

Schlafen, schlafen ... jetzt ist es viel zu früh, um das Erlebte der letzten zwei Wochen nochmals zu verinnerlichen. Aber es war sehr, sehr schön...

 

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Die letzte interessante Beobachtung: Aureole unseres Flugzeuges auf den Wolken.
Links: Original-Bild, rechts: Automatischer Farbausgleich (Kontrastverstärkung, PhotoPaint).

 

 

 

Hinweis zum Copyright:

Die Rechte der Texte und Bilder sind bei den jeweiligen Autoren:
Robert Nufer, Therwil (Schweiz)
Susanne Nufer, Therwil (Schweiz)
Reinhold Ringhofer (Österreich)

 

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Robert Nufer    http://RobertNufer.ch